Der FC Brigachtal sucht bereits den passenden Belag aus, doch Patenschaften und Spender sind weiter gesucht für das Mega-Projekt.
Immer wieder treffen die Mitglieder des Kustrasenplatz-Projektteams zusammen. Hier diskutieren (von links, sitzend) Lothar Bertsche, Alexander Bosch und Martin Butz sowie (hintere Reihe, von links) Olaf Faller, Andreas Klink, Thomas Bucher und Peter Neumann, welche Art von Kunstrasen für den FCB am besten geeignet wäre. Ab Herbst 2019 soll der neue Kunstrasenplatz, der ehemalige Sandplatz, bespielbar sein. Bilder: Klaus Dorer
Man kann nicht gerade behaupten, dass fast jeder Fußballclub in jedem kleinen Ort bereits über einen Kunstrasenplatz verfügt. Doch die Zahl der Clubs mit Polyester-Grün steigt, der Umstieg vom natürlichen Grün oder Sand liegt sozusagen im Trend. Dass nun auch der Brigachtaler Fußballclub ein solches Großprojekt plant, ist spätestens seit dem 18. Juli 2018 in aller Munde, als in einer außerordentlichen Versammlung die FC-Mitglieder für diese neue Errungenschaft stimmten.
Die Randgebiete wurden bereits gerodet. Hier haben einige Mitglieder damit begonnen überflüssiges Buschwerk zu entfernen.
Zunächst wurde ein Steuerungsteam gebildet, das sich um werbende Aktionen ebenso kümmert wie um die Angebotseinholung oder den Zeitplan. Derzeit stellt sich nun die Frage nach dem richtigen Belag. Die Auswahl ist recht groß: Mittlerweile sind diverse Kunstrasenbeläge auf dem Markt, die Faser- respektive Halmlänge variiert mitunter recht stark. Auch im beschaulichen Oberwolfach im Ortenaukreis hat der dortige Fußballverein einen solchen Kunstrasen, den die Aktiven des FC Brigachtal bereits in Augenschein genommen haben und für durchaus geeignet befanden, wie Alexander Bosch beim jüngsten Treffen sagte.
Der Rasen in Oberwolfach ist leicht gekräuselt; seine Beschaffenheit ist offenbar derzeit der Favorit für den Brigachtaler Platz. Eine Entscheidung soll in Kürze getroffen werden, wie Bosch sagte. Ein solcher Kunstrasenplatz bietet viele Vorteile. Er ist pflegeleicht und sehr langlebig. Und kann auch noch in der kälteren Jahreszeit bespielt werden, wenn dies auf einem Naturrasen nicht mehr möglich ist.
Noch liegt der FC-Sandplatz im Winterkleid brach. Hier soll in den nächsten Monaten ein Kunstrasenplatz entstehen.
Das ganze Projekt kostet natürlich jede Menge Geld. So wurde eine eine Kunstrasenaktion initiiert, wofür innerhalb einer Sondersitzung im November schließlich die Aktion „Der FCB wird grün“ aus der Taufe gehoben wurde. Hier können Privatleute, Mitglieder oder auch Firmen Parzellen kaufen. Die Aktion ist gut angelaufen, wie Vize-FC-Vorsitzender Bosch erklärt. Lothar Bertsche zeigt sich ob des Anklangs ebenfalls recht zufrieden: „Wir haben gerade erst die 50 000-Euro-Marke geknackt“, freut er sich. Damit hat man bereits mehr als 50 Prozent der Gesamtsumme zusammen.
„Die zweite Hälfte ist die deutlich schwierigere“, warnt Olaf Faller vor verfrühtem Jubel. Denn noch sei man nicht am Ziel. „Daher appellieren wir an diejenigen, die ihrem ehemaligen Club nachtrauern, irgendwelche Befindlichkeiten hintan zu stellen. Ohne die 820 Vereinsmitglieder ist ein solches Projekt einfach nicht zu stemmen“, ergänzt Bertsche. Es gab und gebe einfach keine andere Alternative als einen gemeinsamen FC Brigachtal, so Bosch. Hoffnungen in Form von Unterstützungen setzt das Projektteam auch in die 180 Ehrenmitglieder des Vereins, die sich offenbar noch ein wenig zurückhalten, wie es heißt. „Für weitere Firmenpatenschaften müssen wir ebenfalls noch Gas geben“, denkt Bertsche.
Die beiden Strafräume und deren Randbereiche sind mit Sponsoren schon gut belegt, die noch freien, hochpreisigen Parzellen befinden sich in der Mitte des geplanten Platzes und sind noch zu haben. Der Bau des Kunstrasens sowie weitere Maßnahmen im Sportareal rund 800 000 Euro. Selbst stemmen muss der FC insgesamt 207 000 Euro. Eine halbe Million steuert die Gemeinde bei, vom Badischen Sportbund gibt es 93 000 Euro Zuschuss. Im Gesamtbetrag sind neben dem geplanten Kunstrasen auch die Kosten für zusätzlich Parkplatzflächen bei der Narrenhalle sowie der Umbau des Trainingsplatzes zu einem Kleinspielfeld enthalten. „Wenn alles glatt läuft, können wir bereits im Herbst 2019 den neuen Rasenplatz nutzen“, so Bosch.
Derweil haben die Arbeiten beim bisherigen Sandplatz bereits begonnen: Dort haben einige Jung-Rentner mit Franz Käfer als Kapo an der Spitze bereits jede Menge überflüssiges Buschwerk entfernt. Weitere Arbeiten in Eigenregie beim Sportgelände sind notwendig und sollen den Anschaffungspreis senken.
Informationen für Unterstützer gibt es unter kunstrasen-spende@fc-brigachtal.de oder bei Frank Ritzmann, Telefon (0151) 18 47 78 78
Quelle:
Artikel aus dem Südkurier vom 12.02.2019
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